Might & Magic Duel of Champions – eine Online-Alternative für Yugioh-Spieler?

Banner zu Might & MagicSeitdem Yugioh Online zunächst immer weniger Karten-Updates erhalten hat, und dann schlussendlich abgeschaltet wurde, sind viele auf der Suche nach Alternativen. Eine mögliche Alternative möchte ich euch heute mit dem Online-Sammelkartenspiel „Might & Magic Duel of Champions“ vorstellen. Das Spiel könnt ihr kostenlos herunterladen. Viele Spieler haben das Spiel bereits kennen und lieben gelernt, und auch Testmagazine wie ChipFree2play geben gute Bewertungen. Grund genug also, das Kartenspiel aus Yugioh-Sicht unter die Lupe zu nehmen.

Der Start

Banner zu Might and Magic SammelkartenspielBevor es ans Spielen geht, müsst ihr euch wie üblich mit einem beliebigen Wunschnamen und einer E-Mail anmelden. Direkt nach Eintragen der Daten könnt ihr das Spiel mit 7 Megabyte Größe innerhalb weniger Sekunden downloaden. Dann noch kurz installieren, und los geht es. Nun gelangt ihr auf den Begrüßungsbildschirm, der gleich ein paar News aufzeigt, die ihr euch durchlesen könnt, während ein paar Updates gezogen werden. Aus den News wird schon erkenntlich, dass es wohl auch Turniere gibt – gut so!

Sehr lobenswert ist der Einstieg. Ohne viel wenn und aber frägt euch der Startbildschirm, ob ihr die Regeln kennt – wer also lieber selbst testet, kann dies tun. Für Yugioh-Spieler ist das Spielprinzip dabei einfach erklärt: Bringt die Lebenspunkte des gegnerischen Helden auf 0. Dazu zur Verfügung stehen Kreaturen-, Schicksals-, Ereignis- und Zauberkarten, deren Funktion sich teilweise sehr mit Monster-, Zauber-, und Fallenkarten vergleichen lässt. Ungewohnt ist die Deckgröße von mindestens 56 Karten, die aber durchaus zu den Spielmechaniken passt. Weiteres zu den Spielregeln zwecks Übersicht unten.
Nachdem die Spielregeln erklärt sind, geht es an die Wahl des Decktyps. Jeder der verfügbaren Decktypen hat dabei eigene Stärken und Schwächen, die lobenswerterweise gleich durch Sterne angezeigt werden:

  • Zuflucht: Die Stärke liegt in der Abwehr. Optisch und von den Werten her erinnern sie an Paladin-Klassen aus anderen Spielen.
  • Inferno: Unkompliziert und auf Stärke konzentriert. Mich als Beatdown- und Drachenfan spricht diese Klasse sofort an.
  • Nekropolis: Sehr ausgeglichener Typ. Scheint mir vor allem für Unentschlossene ideal.
  • Bastion: Primär auf Abwehr und Stärke getrimmt, aber dennoch etwas schwächer als die Inferno-Klasse. Erinnert sehr an Krieger-Klassen aus anderen Spielen.

Daneben werden zwei weitere Klassen angeteasert, die deutlich komplexer sein sollen. Diese sind zum Start aber nicht verfügbar. Interessanterweise kann man vor der Wahl in einem Duell einmal ausprobieren, was die jeweilige Klasse in sich hat. In dem einen oder anderen Yugioh-Game hätte man sich diese Funktion bestimmt gewünscht.
Nach der Wahl geht es dann los.

Die Spielregeln

Das Spielsystem an sich sollte WoW-Kartenspielern und Magic-Spielern bekannter vorkommen als Yugioh-Spielern. Jede Runde steht eine bestimmte Anzahl an Punkten zur Verfügung, mit denen Beschwörungen oder die Aktivierung einer Zauberkarte bezahlt werden können. Daneben gibt es drei weitere Werte – durch eine Bombe, eine Faust und eine Flagge dargestellt – von denen einer die Runde durch den Held gesteigert werden kann. Das Ganze sieht dann so im laufenden Spiel aus:
Screenshot vom Spiel

Wie in solchen Spielen üblich, können die stärkeren Zauber und Monster erst in späteren Runden, wenn die entsprechenden Punkte vorhanden sind, ausgespielt werden. Dies ist dann auch die Herausforderung beim Bau des Decks: Einerseits möchtet ihr Anfangs nicht schutzlos sein, weil ihr die ersten Züge keine Kreaturen kontrolliert. Andererseits möchtet ihr im richtigen Moment dann auch die wichtigen Zauber oder Kreaturen auf der Hand haben.
Sehr positiv fällt im Spiel auf, dass womöglich ärgerliche Funktionen nochmal abgefragt werden. So zum Beispiel haben die Helden positive Effekte, die man als Einsteiger schonmal vergisst. Bevor man die Runde beendet, wird daher nochmal gefragt, ob man den Helden nicht doch einsetzen möchte.
Im richtigen Spiel dann gibt es immer die Auswahl zwischen vier Modi: Grundausbildung, Übung, Duelle und Turniere. So ist für jeden in jeder Spielstufe das richtige vorhanden. Unter „Shop“ können mit den gewonnenen „Reichtümern“ neue Karten und ähnliches erworben werden. Und im Bereich „Stapel“ kann das eigene Deck entsprechend den erworbenen Karten umgestaltet werden.

Wer sich gerne schonmal vorab informieren möchte, für den habe ich hier ein paar Basis-Regeln noch einmal zusammengeschrieben.

  • Euer Deck basiert auf einem Helden, der gleichzeitig die Klasse (s.o) wiederspiegelt, die ihr gewählt habt. Dieser bestimmt auch eure Lebenspunkte, und gibt euch Zugang zu so genannten Magieschulen.
  • Ihr bringt 8 so genannte Ereigniskarten mit ins Spiel, die sich in einem separaten Stapel abseits vom Deck befinden. Zwei zufällige werden gleich am Start gewählt und offen auf das Spielfeld platziert. Diese Ereigniskarten könnt ihr in der eigenen Runde nutzen, insofern ihr die erforderlichen Kosten erbringt. Zu Beginn jeder Runde wird die linke der beiden Ereigniskarten durch eine zufällige andere ersetzt.
  • Wenn der Kartenstapel leer ist, hat man anders als bei Yugioh nicht verloren! Stattdessen verliert der eigene Held dann immer einen Lebenspunkt, wenn ihr eine Karte ziehen müsstet. Das erscheint mir sehr sinnvoll, um Deckout-Decks ordentlich einzuschränken.

Wer sich nun wundert, wie das Spiel sich finanziert: Bei Spielen dieser Art ist es üblich, dass bestimmte Dinge nur mit Geld erworben werden können, oder aber deutlich Zeit für ebendiese Dinge benötigt wird. Bei meinen ersten Tests scheint alles darauf hinauszulaufen, dass es hier die Ingame-Währung betrifft, mit der man sich neue Klassen oder einen Erfahrungsboost kaufen kann. Nichts, was man unbedingt für etwas Spielspaß braucht,aber was dem einen oder anderen vielleicht doch 5 Euro für ein tagelang spielbares Spiel wert ist.

Fazit: Eine Alternative zu Ygo Online?

Das Spiel ist schnell erklärt, hat einige sehr schön illustrierte Kartendesigns und macht direkt beim ersten Spiel Laune, eigene Deckideen auszutesten. Dabei werdet ihr nicht umherkommen, aus Yugioh bekannte Deckstrategien wie Beatdown oder Turbo anzutesten. Ebenso gibt es eine große Community, die bei kurzer Recherche über Google einige Tipps und Decklisten fallen lässt – sehr hilfreich für diejenigen, die gerne schnell einsteigen.
Das Spiel ist definitiv kein Yugioh-Klon, vielmehr ähnelt es anderen Sammelkartenspielen. Trotzdem sind auch hier Strategien gefordert, die das gewohnte Duell-Feeling aufkommen lassen. Erst recht, wenn es irgendwann an die ersten Turniere geht. Da das Spiel kostenlos ist, kann ich jedem daher nur empfehlen, es einmal für sich selbst zu testen. Klickt dazu einfach die Banner oben an oder hier.

Kylina

Kylina ist Besitzerin von Yugioh-Forum.com und beschäftigt sich schon seit 2003 mit dem Yu-Gi-Oh! Sammelkartenspiel. Darunter fallen auch zahlreiche Schiedsrichter-Rollen wie zum Beispiel Head Judge (Oberschiedsrichter) vieler YCS Turniere und Europameisterschaften. Heutzutage kümmert sie sich um die europaweit bekannten Turniere von Silver-Cards.de, die regelmäßig in Ihrer Heimatstadt Köln stattfinden (mehr dazu unter https://silver-cards.de/news/yugioh-turniere-von-silver-cards-de/). Sagt gerne auf den Events Hallo! :)

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Eine Antwort

  1. The Bird sagt:

    Moin,
    ich spielte es mal vor einiger Zeit. Leider ist es extrem auf Pay to Win ausgelegt. Neue Karten bekommt man durch Erfolge, dafür braucht man Anzahl x an Siegen oder Karten.
    Die Ingamewährung nennt sich Siegel, damit holt ihr euch im Shop neue Booster oder Decks.
    Man bekommt pro Lvl-Aufstieg immer 100 geschenkt und wer durchhält am 7. Tag des Einloggens zwischen 60 und 130, damit wollen sie dich aber auch binden. Jetzt denkt ihr vielleicht toll Siegel nur fürs anwesend sein, da sammle ich doch…. nun ja eine Box kostet zwischen 1000 und 1400 Siegel, je neuer die Karten um so teurer. Leider sind auch hier die neusten Karten mit die Besten und man hat es sehr schwer mit alten Kartensets mitzuhalten.
    Sonst ist es ein sehr kurzweiliges Spiel, man wirft es in die Ecke, wenn man zum 10. Mal gegen Inferno oder Necro verloren hat und baut man sich ein Konter dann trifft man garantiert nicht auf sie^^. Die Gegner Wahl ist per Zufallsprinzip ausgehend von deiner Punktezahl genannt ELO so +/- 300. Du triffst durchaus als Neuling auf alte Spieler mit extremen Decks, diese lassen sich absichtlich in der Punktwertung fallen um dann Siegesserien hinzulegen ( dafür gibt es nat. auch Erfolge und somit Extras).
    Spielst du nur mit Freunden beeinflusst dies deine Wertung nicht, gibt aber am Ende dort auch nur 2 Erfolge zu holen^^.

    Aus meiner Sicht ist es ein schöner Versuch gewesen das HoMM weiterleben zu lassen. Aber wer es zu was bringen will braucht Geld und davon viel.
    Außerdem ich bin der Typ, der lieber mit weniger Möglichkeiten Real spielt und hab damit viel mehr Spaß.

    Gruß The Bird

    PS: wer Rechtschreib/ Grammatikfehler findet darf sie behalten, ich hab noch mehr davon.

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